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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 83

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Wasserwege. 83 Ihre Dampfer, zumeist von Liverpool und Southampton auslaufend, befahren die ganze West- und Ostküste bis nach Kapstadt. Aber auch der Anteil der Deutschen an der afrikanischen Schiffahrt hat sich bedeutend gehoben. Die Woermannlinie und die Hamburg-Amerika-Linie unterhalten Verbindungen von Hamburg nach Kamerun und Deutsch-Südwest- afrika, und die deutsche Ostafrikalinie stellt nicht nur die Verbindung zwischen Hamburg und Deutsch-Ostafrika her, sie umfährt auch im Wechsel von Ost und West ganz Afrika. Nach den Häfen des Kongo (Boma, Matadi) laufen von Antwerpen aus belgische und von Lissabon nach Mossamedes und Mozambique portugiesische Dampfer. Den Verkehr zwischen Europa und Nordafrika Mschier, Tunis) besorgen zumeist die Franzosen und Italiener. Ägypten wird von sämtlichen euro- fchen Linien berührt, die durch den Suezkanal gehen. Von Europa nach Amerika. Dichtgedrängt ziehen die Dampserlinien von den Seehandelsplätzen des w. und nw. Europa nach Amerika. Die meisten laufen nach den Volk- und Produkten- reichen Vereinigten Staaten; das nordatlantische Becken ist der Verkehrs- reichste aller Meeresräume; umfaßt doch die nordatlantische Route für sich allein über die Hälfte des Verkehrs sämtlicher Weltrouten. Zwischen dem britischen Kanal und den Häfen von New York, Boston und Balti- more sind stets an 300 Schiffe unterwegs. Aber auch mit Mittel- und Südamerika unterhält Europa sehr lebhaften Verkehr. An dieser transatlantischen Schiffahrtsbewegung sind alle Nationen West- europas beteiligt sowie Italien und Österreich-Ungarn; weitaus an erster Stelle stehen aber die Engländer und die Deutschen. Die wichtigsten der europäischen Häfen, von denen die Schiffahrtslinien ihren Ausgang nehmen, sind: Liverpool, Southampton, Dover, Hamburg, Bremer* Häven, Rotterdam, Antwerpen, Havre, Marseille und Genua. Von amerikanischen Hafenplätzen, nach welchen die Dampferlinien ge- richtet sind, verdienen vor allem Erwähnung: in Britisch-Nordamerika Quebec und Halifax; in der Union: Boston, New York, Baltimore und New Orleans; in Westindien: Habana und St. Thomas; in Mexiko: Veracruz; in Südamerika: Colon, La Guayra, Pernambuco, Rio de Janeiro, Buenos Aires, Valparaiso und Callao. Über die Südsee. Die wenigsten Dampferkurse entfallen zurzeit noch auf den Stillen Ozean. Nach Ausführung des Panamakanals wird sich indes ihre Zahl bedeutend mehren. Die Hauptlinien (englisch-canadische und amerikanische) sind folgende: Zwischen Nordamerika und Ostasien: Vancouver—yokohama und San Francisco—yokohama. ^ _ Zwischen Nordamerika und Australien: Vancouver—sydney über die Fidschi-Jnseln und San Francisco—sydney über die Samoa-Jnseln.

2. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 86

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
86 Die Verkehrswege der Gegenwart. War die ungeheure Wasserfläche des Meers einst gefürchtet und gemieden, so ist sie heute ein Straßennetz ohnegleichen geworden. Gegenwärtig (1911) zählt'die Welthandelsflotte rund 35000 Schiffe, darunter fast 26000 Dampfer mit über 28 Mill. Reg.-T. netto und einer Beförderungsfähigkeit vou mehr als 73 Mill. Reg.-T. 5. Die überseeische Segelschiffahrt. Die moderne transozeanische Segel- schiffahrt kämpft trotz aller Bemühungen, Fortschritte zu machen, einen harten Kampf um die Existenz. Sie eignet sich nur für Massengüter, die durch eine lange Seefahrt nicht leiden. Gegenwärtig sind die meisten Segelschiffahrten nach der Nordküste Chiles, den sog. Salpeterhäfen, und nach Hinterindien, den sog. Reishäfen, gerichtet. Die Kenntnis der Meeres- und Windströmungen erweist sich dem Segler besonders notwendig. Mit Hilfe der Segelanweisungen bleiben die Segelschiffe nur wenig hinter den Lastdampfern zurück. 6. Die bedeutendsten Seehäfen.^) Unter ihnen steht an erster Stelle London. Ihm folgen von europäischen Häfen Hamburg, Liverpool, Antwerpen und Rotterdam. Von den sonstigen nordwesteuropäischen Häfen nehmen noch eine hervorragende Stellung ein: Cardiff, Bremen, Havre und Amsterdam. Hieraus ergibt sich, daß London nicht mehr Alleinherrscherin im Weltverkehr ist. Hamburg und Antwerpen sind bereits ebenbürtige Rivalen geworden, aber auch die andern Großhäfen Nordwesteuropas haben den Kampf um ihre Selbständig- keit erfolgreich geführt. Der größte Mittelmeerhafen ist Marseille. Bon außer- europäischen Häfen nehmen den ersten Platz ein: New Aork und Hongkong. Ii. Seekanäle. Die Anlage künstlicher Wasserstraßen, welche die Durchfahrt großer Fahr- zeuge gestatten, datiert aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der erste große Schiffahrtskanal war der Kanal von Suez, dessen Eröffnung im Jahre 1869 von epochemachender Bedeutung für die Seeschiffahrt und den Welthandel wurde; verkürzt er doch die Dampfschiffahrt von Europa nach Ostasien und Australien gegenüber der Fahrt um das Kap der Guten Hoffnung um viele Tage (von Genua nach Kalkutta z. B. um 39 Tage). Die Zahl der ihn passierenden Schiffe ist von 486 im Jahre 1870 auf 4969 im Jahre 1911 gestiegen, die Zahl der Nettotonnen in den gleichen Jahren von 300000 bis aus 18,3 Mill. Weitaus die Mehrzahl der Schiffe, die durch den Kanal gehen, sind englische (1910: 2778). Doch ist der deutsche Schiffahrtsverkehr der Zahl der Schiffe und in noch höherem Grad dem Tonnengehalt nach in steter Zunahme begriffen (1910: 635). Die Maße des nur für Dampfer zu benutzenden Kanals find folgende: Länge 150 km, Breite au der Oberfläche 126 m, Tiefe 9y2 m. Die Fahrt durch den Kanal währt an 20 Stunden. Die Kanalgebühr beträgt für die Registertonne 7,75 Frcs. (für ein Schiff mit 6000 Registertonnen somit 46500 Frcs.) und für die erwachsene Person 10 Frcs. Das Unternehmen erwies sich geschäftlich als ein äußerst glückliches. Die alljährlich bezahlte Dividende beträgt seit langem um 20%. Der Kaiser-Wilhelm-Kanal verbindet die Nord- und Ostsee2). x) S. auch die graphische Darstellung S. 29. 2) S. auch S. 33.

3. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 87

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Telegraphie. 87 Länge rund 100 km (98,65), Tiefe 11 m, Breite an der Oberfläche 70 m. Zahl der Schiffe, die den Kanal im Jahre 1911 passierten, 52817, deren Tonnengehalt fast 8% Mill. Er kürzt die Fahrt zwischen den Häsen der Nord- und Ostsee um mehr als 700 km. Der Kanal von Korinth verbindet den Meerbusen von Korinth mit dem von Ägina; er hat eine Länge von 6,5 km und eine Tiefe von 8 in. Einen großen Umschwung des Weltverkehrs, und zwar hauptsächlich zum Vorteil der Union, wird der mittelamerikanische Kanal nach sich ziehen, der nunmehr von den Vereinigten Staaten von Amerika über die Landenge von Panama (79 km) ausgeführt wird. Iii. Vinnenschiffahrt. Die natürlichen Wasserstraßen des Festlands sind die Flüsse und Seen. Zur Ausbildung kann die Binnenschiffahrt natürlich nur im Flachland gelangen, wo das Gefälle der Flüsse gering ist. Hauptgebiete mit vorherrschendem Wasser- verkehr sind folgende vier: das Amazonasbecken, das Kongogebiet oberhalb der Hauptfälle, das nördliche Amerika und die südliche Hälfte Chinas. In allen höher kultivierten Ländern hat der Bau von Eisenbahnen den Wasser- verkehr in den Hintergrund gedrängt. Neuestens aber nötigt das Anschwellen des Massenverkehrs in den Industriezentren, den die Eisenbahnen kaum mehr zu be- wältigen vermögen, sowie die Rücksicht auf die Verbillignng der Frachten, den Wasserstraßen erhöhte Aufmerksamkeit zuzuwenden. Diese gesteigerte Fürsorge für die Hebung der Binnenschiffahrt kommt einesteils zum Ausdruck in der Regu- lierung von Flußläufen, andernteils in dem Bau von Binnenkanälen. In Europa waren seit alten Zeiten die Holländer Meister des Wasserbaus. Die Länge ihrer Kanäle ist ungefähr so groß als die der Eisenbahnen. Reich an Kanälen ist ferner Rußland, Norddeutschland und Frankreich. In all diesen Gebieten setzt die Natur keine oder doch nur geringe Hindernisse entgegen. Auch Osterreich ist um die Erweiterung seines Kanalnetzes bemüht. (Nenne die wich- tigsten Binnenkanäle. S. auch das Kärtchen S. 25.) In Anßer-Enropa ist besonders China (Kaiserkanal) und Nordamerika im Besitz großer Binnenkanäle. In letzterem verknüpfen Kanäle die Eanadifchen Seen unter Benutzung von Flußläufen mit dem Mississippi-System und dem Atlantischen Ozean. Zu den bedeutendsten zählen der Eriekanal, der von Busfalo am Eriesee zum Hudson führt, also den Verkehr des Binnenlands mit New Nork besorgt, und der Sault St. Marie-Kanal zwischen dem Oberen und dem Huron-See. Einzelne Handelsplätze des Binnenlands, so Manchester und Amsterdam, sind durch tiefe Seeschiffahrtskanäle mit dem Meer verbunden. Auch Berlin soll durch den neuen Kanal für Seeschiffe erreichbar werden. Der größte Binnenhafen der Welt ist Duisburg. C. Telegraphie. Geschichte. Durch die Göttinger Professoren Gauß und Weber 1833 erfunden, zählt der Telegraph heute zu den wichtigsten unserer Verkehrsmittel. Anfänglich bildeten freilich die hohen Gebühren, welche für die Beförderung von Depeschen festgesetzt waren, für die allgemeine Verwertung des Telegraphen ein starkes Hindernis. Ganz besonders

4. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 30

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Oberhafcnkaiial Elbbrückcn Binnenhafen Jandtorkai u. Hajen Hansa- u. Indiahascn Baakeiihajen H ainburge Im Süden der Nordsee öffnen sich zwei natürliche Tore zu den umgebenden Ländern, die Elbemündung und die Thenisemündung; erstere führt in das Innere des Erdteils, letztere in das Innere Englands? an erstem liegt Hamburg, an letzterer London. Bon beiden hat Hamburg den größeren Borzug der Lage, London die vorteilhaftere Geschichte, Mit der Ablösung der Vereinigten Staaten von England 17 76 beginnt Hamburgs Entwicklung zum Welthandelsplatz. Heute ist Hamburg die größte Seehandelsstadt des Festlands und im Begriffe, London zu überflügeln. Hamburgs Der Riesendampfer „Imperator" der Hamburg-Amerika-Linie (s. S. 82), der im Jahre 1912 seine erste Fahrt antreten wird, überragt bei weitem alle bisher das Weltmeer durch- furchenden Schiffe an Größe und Eleganz; unser Bild stellt ihn neben der „Deutschland", einem der größten bisherigen Dampfer der Gesellschaft, dar. Er hat einen Tonnengehalt von 50 000 t, eine Länge von fast 280 m, eine Breite von nahezu 30 m und einen Tiefgang von fast 15 m. In seinem Innern befinden sich neben den vornehmsten Unterkunftsräumen auch ein Schwimmbad ,eine Reitbahn usw.

5. Für Präparandenanstalten - S. 111

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich. Iii § 166. Die größeren Inseln der Nordsee sind mit Ausnahme von Helgoland Trümmerstücke des Dünenwalls, der einst unzerbrochen das dahinterliegende Land schützte, dann aber durch Küstensenkung und Sturm- fluten zerrissen wurde. Sie gehören im W zu den Niederlanden, im äußersten N zu Dänemark. Dazwischen unterscheiden wir bei den deutschen Nordsee-Inseln: Helgoland, die Nordfriesischen Inseln, Neuwerk, die Ostfriesischen Inseln. Helgoland ist ein Eiland aus rotem Sandstein, das sich bis zu 60 in über dem Meere erhebt. Das mit spärlichem Gras bewachsene „Oberland" steht durch Treppe und Aufzug in Verbindung mit dem „Unterland",, einem schmalen Sandstreifen. „Grün das Land, Rot die Kant', Weiß der Strand, das sind die Farben von Helgoland" lautet ein Helgoländer Volksspruch. Die Insel ist jetzt stark befestigt und besitzt einen Hafen für Torpedoboote. Für die Deckung der Elbeinfahrt hat sie hohe Bedeutung. Gegen die zerstörenden Kräfte des Wassers schützt man sie neuerdings durch starkes Mauerwerk. Helgoland ist Nordseebad und eine interessante Station der Zugvögel. (Vgl. Buntbild!) Unter den Nordfriesischen Inseln ist Sylt ein besuchtes Seebad. Im Hintergrunde liegen die Halligen, Reste der früheren Marsch, oft heimgesucht von Sturmfluten, aber doch nicht verlafsen von den einsamen Bewohnern. Auf einzelnen Halligen lebt nur eine einzige Familie. Neuwerk gehört zu Hamburg (§ 150). § 167. Hinter den Ostfriesischen Inseln ist das Meer verheerend gegen die Küste vorgedrungen. Das Küstenland besteht aus Marschboden, der hier den Augriffen des Meeres nicht standhielt. Durch Sturmfluten und Deichbrüche ist das einst bewohnte Land zwischen den Inseln und dem Festland verschwunden, durch sie sind auch der Dollart und der Jade- buseu entstanden. Im Dollart ist nach und nach eine ganze Reihe von Ort- schaffen untergegangen. § 168. Zwischen den Inseln und dem Festlande liegt jetzt das Watt, ein Gebiet, das zur Flutzeit von kleinen Dampfern befahren werden kann, während zur Ebbezeit der Verkehr mit einigen Inseln zu Fuß möglich ist. Die Inseln sind ein wichtiger Schutz für unsere Küste, indem sie die erste Gewalt der Meeresfluten brechen. Man scheut weder Kosten noch Mühe, die Insel zu sichern. Am besten geschieht dies durch den Strandhafer oder Helm, der mit seinem Wurzelgeflecht den Sand bindet und so die Inseln widerstandsfähig macht (§ 160). Am Nordstrande der meisten Inseln sind außerdem große Steindämme, Buhnen, angelegt. Alle Ostfriesischen Inseln haben einen flachen, festen Strand und sind daher als Seebäder eingerichtet; das bedeutendste Seebad ist Norderney; es wird jährlich von etwa 40000 Fremden besucht. Aufgaben. 1. Suche auf der Karte die Namen der Ostfriesischen Inseln! 2. Welche in der Reihe gehört zu Oldenburg?

6. Für Präparandenanstalten - S. 107

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. --2. Das Deutsche Reich. 107 sind. Die von der Kurischen und der Frischen Nehrung eingeschlossene Halb- insel Samland ist bekannt durch ihren Bernstein, versteinertes Harz untergegangener Nadelwälder, das teils nach Stürmen am Strande auf- gesucht, teils durch Taucher gefunden, meist aber auf bergmännischem Wege zutage gefördert wird. Das Bergwerk bei Palmnicken ist die wichtigste Fundstätte der Erde. § 161. Deutsche Ostseestädte der Sndküste. Die Buchten und die Niederungen der Flüsse führten zur Anlage zahlreicher Städte. Die Blüte der Ostseestädte fällt in die Zeit des späteren Mittelalters, als die Hansa die Ostsee beherrschte. Der großartige Aufschwung in unserem Wirtschafts- leben, den wir der Gründung des Deutschen Reiches verdanken, hat auch diese Seeplätze zu nener Blüte gebracht. Lübeck (100) verdankt seine Blüte im Mittelalter dem Umstände, daß es der nächste Ostseehafen für die industriereichen Städte Westfalens und Niedersachsens war, deren Produkte es nach den Küstenländern der Ostsee schaffte. Ihre größte Bedeutung hatte die Stadt als Vorort der Hansa, ihr Verfall begann mit der Entdeckung Amerikas, die eine Verleguug der Seewege zur Folge hatte. Herrliche mittelalterliche Bauten Marienkirche, Holstentor, Schifferhaus) erinnern noch an die einstige Größe. Jetzt ist durch Vertiefung der Trave auch größeren Schiffen der Zugang zur Stadt möglich, die durch den Elbe—trave- Kanal auch mit der Nordsee in Verbindung steht. Travemünde ist der Seehafen Lübecks. Es folgen an der Küste die Städte Wismar, Rostock (kleinste deutsche Universität). Stralsund betreibt Seehandel und Fischerei und vereinigt die Bahnen, die den Verkehr über Rügen nach Schweden vermitteln. Die Züge werden auf einer Dampffähre zur Insel geschafft. Rügen ist die größte und schönste deutsche Insel mit Seebädern an buchengeschmückter, teils hochragender Küste. Nach 80 folgen Greifswald (Universität) und Swinemünde, der Vorhafen von Stettin. Zeichnung: Die Küste von Lübeck bis zur Odermündung. Rügen und die Halbinsel Zingst sind aufzunehmen. § 162. Die Küste von Hinterpommern ist hafenarm. An der Persante liegt Kolberg, bekannt durch Nettelbecks ruhmvolle Verteidigung. Der wichtigste Hafen Westpreußens ist Danzig (170), der älteste Großhandelsplatz an der Ostsee, in dem sich schon im 10. Jahrhundert der Seeverkehr vereinigte. In der Hansazeit war es als Vorort neben Lübeck bedeutend. Viele herrliche Ge- bäude erinnern auch hier an diese Zeit. Der Handel mit Holz, Getreide und Fischen ist noch bedeutend; daneben ist eine blühende Industrie erwacht, die ihre Pflege durch eine neubegrüudete Technische Hochschule findet. (Schiffs- werften, Maschinen-, Gewehr- und Munitionsfabriken.) Der Seehafen ist Neu- sahrwasser. Königsberg (246) wurde 1255 gegründet und benannt zu Ehren des Königs Ottokar von Böhmen, der den Deutschrittern gegen die heidnischen Polen geholfen hatte. Als Vorhafen dient das stark befestigte Pillau, aber

7. Für Präparandenanstalten - S. 162

1912 - Breslau : Hirt
162 C. Länderkunde, so daß die Stadt auch Ausfuhrhafen ist. Südöstlich der Mündung des Guadalquivir ist Cadiz [fabifj], eine alte phöuizifche Gründung, einer der wichtigsten Handels- und Kriegshäfen Spaniens. Um die Sierra Nevada lagert sich die Provinz Granäda mit der gleichnamigen Hauptstadt au der Nordwestseite des Gebirges. Sie wird überragt von der herrlichen, jetzt verfallenen maurischen Königsburg Alhämbra. Südwestlich davou, au der Steilküste des Mittelmeeres, liegt Malaga (130), Spaniens Haupt- ausfuhrort für Wein und Südfrüchte. Auf der Halbiusel im 3 besitzen seit 1704 die Engländer das felsige Gibraltar au der mir 14 km breiten Meerenge. 92. Gibraltar und die Bucht von Algeciras, von Nnw gesehen. Der jähe Kalkfelsen <423 m) ist durch eine wellige Sanddünenzunge ans Festland angeschlossen. An die sanftere Westabdachung des Felsens schmiegt sich die Stadt, der feste Flottenstützpunkt, von dem aus die bri- tischen Schiffe die Meeresstraße sperren können. Im Hintergrunde links zeigen sich die Gebirge von Marokko. Aufgabe. Wodurch erscheint Gibraltar uneinnehmbar, und welche Be- deutung hat es für Englands Seeherrschaft? An der Ostküste sind der Kriegshasen Cartagena, der Aussuhrhafen für Südfrüchte Valencia [walenfjia], im industriellen Katalonien Barcelona (550), der erste Seehandelsplatz und Mittelpunkt der Web- indnstrie Spaniens, zu erwähnen. Im Hinterlande in Aragonien Zara- goza Mragößaz. spanisch sind auch die schönen Balearen-Jnseln östlich von Valencia, deren größten Mallorca [maljörfa] und Menorca sind. — Spaniens ehe- mals wertvolle Kolonien sind bis auf kleine Besitzungen in Afrika — Kana- rische Inseln, fünf befestigte Plätze lpresidios [preßidios]) n. a. an der Nordküste Afrikas — verlorengegangen.

8. Für Präparandenanstalten - S. 173

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 173 große Kolonialbesitz der Niederlande, der, meist hinterindische Inseln, 60 mal so groß und 6^/z mal so volkreich ist wie das Mutterland. Auch jetzt ist ihr Handel noch bedeutend. § 269. Siedlungen. Das Königreich zerfällt in Provinzen, deren wichtigste die sehr dicht bevölkerten Landschaften Nord- und Südholland (gegen 400 auf 1 qkm) sind. Im spärlich besiedelten Teil östlich der Südersee hat sich nur Groningen als Handelsplatz und Mittelpunkt der Rinder- und Pferdezucht stark entwickelt. Groß ist die Zahl bedeutender Orte im 3. Am Jj [ei], einer teilweise trockengelegten Bucht der Süder- see, liegt, auf Pfahlrosten erbaut, von vielen Kanälen („Grachten") durch- zogeu, Hollands größte Stadt Amsterdam (565). Es treibt Industrie und sehr bedeuteudeu Handel (erster Kaffeemarkt, Tabak). Durch den Nordsee- kanal wurde die Stadt wieder ein Hafen ersten Ranges. Amsterdam ist Universitätsstadt. Westlich von Amsterdam entstand das durch Blumeubau und Blumenhandel (Tulpen, Hyazinthen, Rosen) berühmte Haarlem am ehemaligen Haarlemer Meer. Wie dieses liegt die vornehme, ruhige Haupt- stadt, der Haag, d. i. Wald (nach den schönen, in Holland seltenen Wal- düngen), am Ostfuße des Dünengürtels. Nördlich von ihm am Alten Rhein ist die einst berühmte Universitätsstadt Leiden eine der ältesten Städte des Landes. Der erste Seehafen der Niederlande ist Rotterdam (420), der dritte Hafen des Europäischen Festlandes. Überfahrtsort nach England ist Vlisfingen auf einer Insel des Schelde-Deltas. Im Binnenlande sind noch zu nennen die Universitätsstadt Utrecht, und im Südostzipfel an der Maas Maastricht mit berühmten Kalksteinbrüchen, die für weite Be- zirke des Landes Bausteine liefern. Die beiden letzten Orte sind Festungen. 13. Großbritannien und Irland. 315000 qkm, kleiner als Preußen, aber 46 Mill. E. (6 Mill. mehr als Preußen), iy5mal so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich. § 2(0. ßflflc. — Aufgaben. 1. Wie liegt die Südspitze Englands zum 50.° n. Br.? 2. Welcher deutsche Nebenfluß wird von diesem Grade wiederholt geschnitten? 3. Welche deutschen Großstädte liegen mit London auf einer Breite? 4. Wie liegt die Nordspitze der Halbinsel zu Stöckholm? 5. Wie liegt London zum Nullmeridian? 6. Welche europäischen Länder sind Großbritannien benachbart? 7. Wie liegt es zu Nordamerika? 8. Wie weisen Bodengestalt und Flußrichtung Nordfrankreichs aus England hin? 9. Wie verhält sich der Golfstrom zu England? (S. die Karte der Meeres- strömungen!) Großbritannien und Irland ist der einzige große Inselstaat Europas. Das Königreich besteht ans zwei großen Inseln, Großbritannien (England und Schottland) und Irland, und vielen hundert kleinen, deren wichtigste Gruppen die Hebriden, die Orkney[örkne> und Shetlaud

9. Für Präparandenanstalten - S. 174

1912 - Breslau : Hirt
174 C. Länderkunde. .schetländ^-Jnseln im N und die Normannischen Inseln an der sranzö- fischen Küste sind. Vom Festlande ist es im 0 getrennt durch die Nordsee, im S durch den Kanal, der mit der Nordsee durch die 31 km breite Straße von Calais sdover verbunden ist; im W und 0 steht es in offener Verbindung mit dem Atlantischen Ozean. § 271. ^Kusteugliederung. — Aufgaben. 1. Vergleiche Griechenland und Großbritannien in diesem Punkte! 2. Zeige — ohne die Namen zu uennen —, wie die Einschnitte an der Ost- und Westküste einander entsprechen! 3. Gib nach dem Maßstab an, wie weit auseinanderliegen: London—bristol "brißt'l], Hull—liverpool, der Firth [förfc] of Förth [förß]—Firth of Clyde kleidl! 4. Ist ein Punkt zu fiuden, der über 120 km vom Meer entfernt ist? ^272^/Bodengcstalt. Ähnlich wie in Skandinavien ist der W und Nw von Gebirgen, der 0 von Tiesland erfüllt. Der höchste Gipfel, der Ben Nevis [itttits oder rtetvis] in Schottland, ist nur 135(3 m hoch. Die britischen Gebirge sind also Mittelgebirge. Zu unterscheiden sind: a) in England: 1. Das Bergland von Cornwall ^kornnal^ es ist reich an Zinn und Eisen. 2. Das felsige, waldarme Hochland von Wales snalsi; im ^ ent- hält es viele Kohlen und Eisenerze. 3. Die niedrige Penninische Kette im mittleren Nordengland und das seenreiche, anziehende Bergland von Cnmberland jmnberländ, beide sind an den Rändern kohlen- und eisenreich. b) in Schottland: 1. Südschottisches Bergland; 2. nördlich des kohlen- und eisenführenden Schottischen Tieflands das feen- und fchluchtenreiche Schottische Hochland, das durch den Kaledonischen Kanal geteilt wird. Das Tiesland Südenglands, das Londoner Becken, ist eine Fortsetzung des Pariser Beckens. Mit seinen Feldern, Hügeln, Wiesen und Gärten, seinen Dörfern und Schlössern bildet es die schöne englische Parklandschaft. Ter nordwestliche Teil des Tieflandes ist reich an Stein- kohlen und Eisenerzen. § 273. Die nur kurzeu Flüsse des vereinigten Jnsellandes sind infolge der vielen Niederschläge wasserreich, tief und darum trefflich schiffbar, so daß sie die Bewohner des Binnenlandes leicht ans Meer führten. Da die Flut in die Mündungen tief eindringt, konnten auch an Kleinen Flüffen bedeutende Häfen entstehen. Die Trichtermünduugen der Themse und des Humber [ljrimb'r] bilden an der englischen Ostküste die beiden wichtigsten Eingänge von der Nordsee her. Der verkehrsreichste Strom ist die Themse, obwohl sie nur wenig länger ist als die Ems. Die britischen Küsten und Flüsse sind durch viele Kanäle miteinander verbunden. Der wichtigste Kanal ist der Manchester-Seekanal.

10. Für Präparandenanstalten - S. 175

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3, Die außerdeutschen Länder Europas 175 $ 274. Klima. Auf der ganzen Inselwelt herrscht ein für die Breiten- läge außergewöhnlich mildes Seeklima mit vielem Regen, dazu infolge des Golfstromes Nebel und ein überaus milder Winter. Die Hafen frieren niemals zu. Im 8 überwintern Fuchsie, Myrte und Lorbeer im Freien. Aber für das Reifen des Weines reicht die geringe Wärme des Sommers nicht aus. Nur 3,9^ des Bodeus sind mit Wald bestanden. § 275. ^Erzeugnisse. Im westlichen Gebirgsland hat sich eine groß- artige Industrie entwickelt. England ist hinsichtlich der Steinkohlenerzeugung der zweite, hinsichtlich der Eisenerzeugung der dritte Staat der Erde. Das südöstliche Tieflandsbecken ist der Sitz der englischen Landwirtschaft. Diese genügt längst nicht dem Bedarf des überaus dichtbevölkerten Industrie- staates. Besteht die Ausfuhr aus gewerblichen-Erzeugnissen, so die Einfuhr aus Nahrungsmitteln und Rohstoffen für die Industrie (Baumwolle, Wolle, Holz). Großbritannien hat den größten Anteil am deutschen Ausfuhrhandel. § 276/ Bewohner. Das Seelebeu hat Kraft und Selbständigkeit, Wage- mut und zähe Ausdauer erzeugt. Dazu tritt die Reiselust, die einen weiten Blick erwerben hilft und den Briten einen hervorragenden Platz unter den geographischen Entdeckern angewiesen hat. Groß ist des Engländers Geschick im Handel, in der Industrie und im Kolonisieren. Er hat mit dem Über- schuß der Bevölkerung alle Erdteile besiedelt und den fünften Teil der Erde sich untertänig gemacht. Aber der dadurch erworbeue Reichtum be- findet sich in verhältnismäßig wenigen Händen, und in den Großstädten wohnt neben dem Reichtum der Vornehmen entsetzliches Elend. Die Schotten gelten als begabt und lernbegierig, arbeitsam und spar- sam, die Iren sind arm und neigen unter dem Druck des laudbesitzendeu Adels zur Auswanderung. Der Staat ist eine durch Parlamentsherrschaft stark eingeschränkte Monarchie. Religion. England und Wales gehören größtenteils der protestan- tischen, englisch-bischöflichen Kirche an. Schottland hat eine re- formierte Landeskirche, in Irland sind 75^" römisch-katholisch. § 277. Besiedlung. Im Mittelpunkt der mit malerischen Schlössern des Adels geschmückten Parklandschaft liegt London [Ißnbnj, die Brückenstadt an der Themse. Sie ist der größte Hafen der Welt, der bevorzugte Hafen für den Handel mit Deutschland und Nordeuropa, in jeder Beziehung der Mittel- Punkt Englands. Der älteste Teil und der Mittelpunkt des Geschäftslebens ist die City [fättt], der Sitz riefiger Gewerb- und Handelstätigkeit, der erste Geldmarkt der Erde. Jnner-London bedeckt über 30 qkm, viermal mehr als Berlin, und hat 4y2 Miff. Einwohner, Groß-London dagegen beherbergt auf mehr als 300 qkm bebauter Fläche über 7 Mill. Einwohner (= Bayern'. Aber Nebel, Ruß und das Elend im 0 machen einen abstoßenden Eindruck. Freundlich sind die Vorstädte, die mit weiten Gärten ins freie Land übergehen.
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